Robert Jon & the Wreck: Rauschebart mit Powerstimme

In diesem angeblichen Wrack ist ein Schatz verborgen, ein großer, klingender, rockender Schatz, behütet von einem bärtigen Triton und seinem Gefolge: In den USA gelten Robert Jon & the Wreck mit ihrem druckvollen, feurigen Spiel bereits als eine der aufregendsten neuen Formationen des Southern Rock, jetzt erobert das Quintett auch Europa. In der Harmonie hat die Band den Abschluss ihrer Tour durch die Alte Welt gefeiert, noch einmal ordentlich nachgelegt – und bewiesen, dass sie kantige Sounds a la Rival Sons und Blackberry Smoke ebenso beherrschen wie radiotauglichen Mainstream-Rock im Stil von Bon Jovi. Wobei ihnen ersteres definitiv besser steht.

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Die Feisten: Eine Kreuzfahrt, die ist lustig

Nach einer langen Durststrecke sind sie wieder da, und das mit einem Doppel-Wumms: Das Musikkabarett-Duo Die Feisten bieten im Pantheon an gleich zwei ausverkauften Abenden gehobenen musikalischen Nonsens der besonderen Art dar, minimalistisch instrumentiert, eigenwillig pointiert und augenzwinkernd präsentiert, so als ob sie die Bühne nie verlassen hätten. Dabei ist Rainer Schacht und Matthias „C“ Zeh jede Art von Spielpause ein Graus, ob nun wegen eines Virus oder wegen Weihnachten. Um so glücklicher sind die Beiden, jetzt zu einer ihrer frühesten Wirkungsstätten zurückkehren zu können – mit Klassikern, aber auch mit neuem Material.

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„Peer Gynt“: Kaiser, Lügner, Dichter, Mensch

Peer Gynt (Timo Kählert) ist ein Versager. Sagen zumindest seine Mutter (Birte Schrein), der Schmied (Wilhelm Eilers) und alle anderen in dem norwegischen Dorf, in dem die Titelfigur von Ibsens epochalem Versdrama lebt. Nichts will ihm so recht gelingen, immer wieder scheitert er und rettet sich mit und in Märchengeschichten, um sich selbst und den Menschen um ihn herum glauben zu machen, dass er zu mehr bestimmt ist. Kaiser könne er werden – und Kaiser wird er, wenn auch nicht so, wie er sich das einst erträumte. Denn der Weg von der Selbsttäuschung zur Selbsterkenntnis ist für Peer Gynt alles andere als gradlinig. Nun hat sich Simon Solberg, Hausregisseur des Theater Bonn, dieses Stoffes angenommen. Und ihn mit Effekten überhäuft, bis der Text kaum noch atmen kann.

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Bernard Allison: Ein Erbe geht seinen eigenen Weg

Manchmal ist ein berühmter Name eher Fluch denn Segen. Immer wieder werden Vergleiche gezogen zwischen dem Filius und dem Senior, jeder eigene Song am Repertoire von Vater oder Mutter gemessen. Bernard Allison kennt dieses Vorgehen: Obwohl sein Erzeuger Luther seit nunmehr 25 Jahren tot ist, steht der Gitarren-Virtuose kontinuierlich in dessen Schatten. Dabei hat Bernard diesen ehrenvoll gemeinten Vergleich eigentlich überhaupt nicht nötig; seine Musik kann problemlos alleine stehen und besteht – so der Titel des aktuellen Albums – aus vielen Höhe- und keinen Tiefpunkten. Was für sich spricht.

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