14. März 2025: Lydia Benecke erklärt im Haus der Springmaus die psychologischen Mechanismen, mit denen unter anderem Betrüger und Sektenanführer arbeiten; Rock4 widmet sich im Pantheon einen ganzen Abend lang nur Queen; im E-Werk sorgen Culcha Candela dafür, dass die Hüften wackeln; und in der Harmonie eröffnet das Barcelona Gypsie BalKan Orchestra das "Over the Border"-Festival 2025.
8. März 2025: Am politischen Aschermittwoch nehmen im Pantheon seit jeher Kabarettistinnen und Kabarettisten die aktuelle Weltlage unter die Lupe. Diesmal haben Rainer Pause und Norbert Alich alias Fritz und Hermann mit Teresa Reichl, Matthias Deutschmann, René Sydow und Christl Sittenauer vier scharfsinnige, stilsichere und überaus bissige Gäste eingeladen. Derweil hat Max Mutzke – abseits seiner Lesereise – bei seinem Auftritt in der Oper niemand anderen als Wolfgang Niedecken auf die Bühne geholt, sehr zur Überraschung und Begeisterung aller Anwesenden.
4. März 2025: Karneval ist vorbei, Zeit für ein kleines Update: Jakob Manz und Johanna Summer spielen bei der Dottendorfer Jazznacht auf Augenhöhe, Max Mutzke erinnert sich tränenblind an seine Mutter, Franz Ferdinand (lassen) springen, und im Contra-Kreis-Theater räumt der Tatortreiniger (*) auf. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Produktion "Making the Story" (*) am Schauspiel Köln, in der es um die so genannten Fixer geht, die für ausländische Journalisten unter anderem in der Ukraine die richtigen Ansprechpartner finden. Zwei Artikel sind übrigens exklusive Inhalte für Abonnenten und als solche mit einem (*) markiert.
IN EIGENER SACHE
Liebe Freunde, Liebe Kulturbegeisterte,
es ist kein Geheimnis, dass sich die Medienbranche schon seit einiger Zeit in einem Umbruch befindet und sich sowohl strukturell als auch inhaltlich neu aufzustellen versucht. Dies betrifft auch
das Feuilleton, das sich – so der Wunsch der Verleger – stärker an den Wünschen und Bedürfnissen der Leserschaft orientieren soll. An dieser Stelle ist jetzt auch der Bonner General Anzeiger
angelangt. Dies führt unter anderem dazu, dass eine Nachberichterstattung zu Gunsten von Porträts, Interviews und Features im Vorfeld einer Veranstaltung zurückgestellt wird. Grundsätzlich ist
dieser Ansatz durchaus sinnvoll und für Veranstalter in mancher Hinsicht ein Gewinn; andererseits erfolgt diese Schwerpunktverlagerung massiv auf Kosten einer unabhängigen, kritischen
Kulturberichterstattung. Es wird sich zeigen müssen, wie groß die Einschnitte in diesem Bereich wirklich sind, spürbar werden sie aber auf jeden Fall sein.
Um diesen Paradigmenwechsel zumindest in der Bonner Kulturszene ansatzweise kompensieren zu können, möchte ich meine Homepage www.kultur-kritik.net, die als umfangreiches Archiv mit über 2100
Artikeln meine bisherige journalistische Arbeit abbildet, als unabhängige Plattform stärken und exklusive Inhalte anbieten, die so nicht in anderen Medien zu lesen sind. Dieser Mehraufwand ist
jedoch nicht kostenlos möglich. Zum Glück haben sich das Pantheon und das Haus der Springmaus bereit erklärt, mit Werbeanzeigen diese Art der Berichterstattung zu unterstützen. Darüber hinaus
hoffe ich, Sie und Euch als Abonnenten gewinnen zu können. Für nur drei Euro pro Monat biete ich ab März 2025 zusätzlich zu den bisherigen Inhalten
• exklusive Berichterstattung, normalerweise am nächsten Tag nach der Veranstaltung
• monatliche Vorschauen im Kleinkunst- und Konzertbereich
• gelegentliche Buch- und CD-Rezensionen
• Zugriff auf die gesamten Inhalte des aktuellen Monats (diese werden erst in der zweiten Woche des Folgemonat im Archiv öffentlich zugänglich gemacht)
Abonnenten erhalten einmal jährlich eine Rechnung per Mail, um die Verwaltungskosten so gering wie möglich zu halten. Um Abonnent zu werden, genügt ein Klick auf den Button "Login / Register"
unten rechts auf der Startseite von www.kultur-kritik.net und dann ein weiterer Klick auf den Link "Register" (unter dem Eingabefeld für das Passwort).
Ich bitte um Verständnis, dass ich dieses neue Angebot erst nach und nach aufbauen muss. Dennoch hoffe ich, dass viele von Ihnen und Euch meine Arbeit zu schätzen wissen und bereit sind, die
Weiterentwicklung von kultur-kritik als Abonnenten zu unterstützen. Außerdem würde ich mich freuen, wenn dieses Schreiben möglichst viele interessierte Bürgerinnen und Bürger erreicht – ich freue
mich daher über jede Weiterleitung dieses Anschreibens. Jedes zusätzliche Abonnement hilft.
Zum Schluss mag nun vielleicht die Frage im Raum stehen, warum Kulturkritik überhaupt nötig ist. Schließlich ist jede Rezension und jede Konzertbesprechung doch von Grund auf subjektiv, und vor
allem nach Verrissen kommt gerne mal der Vorschlag, doch einfach nicht mehr zu berichten, wenn es einem nicht gefällt. Diese Haltung verkennt jedoch, dass Kunst und Kultur IMMER einen Austausch
brauchen, um zu wirken, und zwar nicht nur zwischen Künstlerinnen und Künstlern auf der einen und der Öffentlichkeit auf der anderen Seite. Der Literaturwissenschaftler Johannes Franzen hat in
einem lesenswerten Beitrag im Online-Magazin 54books darauf hingewiesen, dass es beim Kulturjournalismus gar nicht so sehr um die Wertung, sondern vielmehr um die Form geht – und damit den
Diskurs eröffnet oder zumindest erweitert, statt ihn mit einem Urteil abzuschließen. „Mit jedem kulturjournalistischen Medium, das kaputt gemacht wird, verschwindet auch eine soziale
Infrastruktur des Austauschs“, schreibt er mit Blick auf die Einstellung des renommierten Musikmagazins „Pitchfork“ im Januar 2024. „Dieser Austausch über ästhetische Erfahrungen, von denen wir
irritiert oder hingerissen sind, ist eine wichtige gesellschaftliche Institution und es wäre jetzt der Moment, sich der Zerstörung dieser Institution entgegenzustellen.“
Herzliche Grüße,
Thomas Kölsch