Baum's Bluesbenders: Jubiläum in zwölf Takten

25 Jahre sind Baum's Bluesbenders im Zeichen des Zwölftakters unterwegs, ein Vierteljahrhundert zwischen Westcoast- und Chicago-Style, zwischen Slide-Soli, Moonshine-Balladen und deftigem Rock 'n' Roll. Nun hat die Band um den Godesberger Musikalienhändler Bill Baum in der Harmonie ihren Geburtstag gefeiert – und mit Richie Arndt einen Künstler eingeladen, der den Jubilaren zeigte, wo der sprichwörtliche Hammer hängt. Der Gewinner der Deutschen Blues Challenge 2018 lieferte ein hervorragendes Set ab, das so gut wie keine Wünsche offen ließ und die Messlatte für die Lokalmatadore recht hoch legte. Die nahmen die Herausforderung an. Und gaben alles.

Es war von vornherein klar, dass die Bluesbenders Vollgas geben würden. Dafür sind sie schließlich in der Region bekannt, und bei einer Geburtstagsfeier wie dieser war die Motivation noch einmal um ein Vielfaches höher. „Wir haben uns tierisch auf diesen Abend gefreut“, bekannte Baum denn auch, der einmal mehr seiner Gitarre wilde Soli entlockte. Die Technik war allerdings zumindest am Anfang nicht so ganz auf Seiten der Band: Störgeräusche verzerrten den Sound der Saiteninstrumente und Moderationen wurden mit irritierenden Echos unterlegt, alles Kleinigkeiten, die aber dennoch nicht nötig gewesen wären. Die Bluesbenders ließen sich davon nicht ablenken, zeigten sich vielseitig, ließen auch mal Mundharmonika-Spieler Uwe Placke singen und Bassist Rainer Wilke an die Gitarre, servierten klassischen Rock 'n' Roll, Titel von Heroen wie Muddy Waters und auch die ein oder andere Eigenkomposition. Alles solide, alles gut.

Dennoch kamen die Bluesbenders nicht an Richie Arndt heran. Wollten sie auch gar nicht, dafür kennt die Band sich zu gut. Und immerhin zählt der Bielefelder nicht ohne Grund zu den besten Blues-Musikern des Landes, der so ziemlich alles spielen kann. Und es auch tut. In der Harmonie zeigte er sich in exzellenter Form, war virtuos wenn möglich und doch zugleich schlicht wenn nötig, rockte mit „Too Hot To Handle“ aus eigener Feder den Club ebenso wie mit einer wuchtigen Jazz-Nummer von Gregory Porter, mäanderte sogar mal in Richtung Country und blieb letztlich bei Rory Gallagher hängen, mit dessen Songs er gleich mehrfach zu begeistern wusste. Klasse. Die Bluesbenders jubelten denn auch euphorisch mit und freuten sich über ein Vorprogramm, das besser kaum hätte sein können. Schöner lässt sich ein Jubiläum kaum feiern.

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