Blümchenknicker: Wasser für tanzende Pflänzchen

Wenn die Blümchenknicker aufspielen, gibt es kein Halten mehr: Die „Weltdorfmusik“ mit ihrer besonderen Mischung aus Reggae, Funk, Polka, Folk, Balkan-, Swing- und Gypsy-Klängen, die das Bonner Kollektiv ganz im Stil der 17 Hippies bei seinen Konzerten immer wieder neu zusammenrührt und mit jeder Menge Leidenschaft garniert serviert, geht unweigerlich in die Beine. Und von da übers Herz bis in den Kopf. Jetzt hat sich die elfköpfige „Mucketruppe“ um Frontmann Bender Corleone Flowers die Brotfabrik vorgenommen – und besprengt die zahlreich gekommenen Fan-Pflänzchen wie gewohnt mit guter Laune, fetzigen Rhythmen, frechen Melodien und natürlich der ein oder anderen Sprühladung Wasser.

Im ausverkauften Saal ist Party angesagt. Da die Blümchenknicker in einhelliger Barfußigkeit Vollgas geben und mit ihrer unbekümmerten Art, dem kratzigen Charme und ihren zum Teil überaus hintersinnigen Texten punkten, ist die Stimmung innerhalb von Sekunden auf dem Höhepunkt – zumal das Kölner Quartett einKlang zuvor eine Stunde lang mit herrlich eingängigen Reggae-Liedermaching-Vibes und starken Songs (vor allem „Wer Du Bist“ und dem unter Einbeziehung des Publikums aufgenommenen „Solidarität“) den Weg bereitet hat. „Macht euch frei“? Dieser Aufforderung des Blümchenknicker-Songs „Kaleidoskop“ bedarf das Publikum längst nicht mehr. Und so können Benders Eleven mit Klarinette, Querflöte, Geige, Ukulele, Saxo-Kazoo, Bumbass und vielem mehr gleich neue Wege beschreiten. Unter anderem integrieren sie kurzerhand Beethovens „Für Elise“ in ein herrlich wildes Tanzlied, lassen die Menge immer wieder mitsingen und bedanken sich unter anderem mit einem feinen „Sommerregen“. Ein Fest, das bis tief in die Nacht andauert. Bis dann irgendwann das Heimweglied ertönt und die Fans müde, aber auch ein wenig geknickt die Köpfe sinken lassen. Andererseits geht es ja bald weiter. In Bonn kommt man an den Blümchenknickern schließlich nicht vorbei.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0