The Grandsheiks: Jubel für den Kronprinz des Wahnsinns

Nur wenige Musiker haben die Verbindung von Genie und Wahnsinn so konsequent vollzogen wie Frank Zappa. Die Werke des Dadisten und Satirikers sind in ihrer Komplexität ebenso unvergleichlich wie in ihrer inhaltlichen Relevanz, die sich geschickt hinter einer bemerkenswerten Liebe zum Blödsinn verbirgt. In der Harmonie konnte man dem Œuvre des Großmeisters, das aufgrund seiner Offenheit fast schon an eine Art absurder Universalmusik erinnert, nun so nahe kommen wie sonst nur selten.

Denn die Frank-Zappa-Tributeband The Grandsheiks hatten im Rahmen ihres alljährlichen großen Konzerts den Sänger und Saxofonisten Napoleon Murphy Brock eingeladen, der in den 70ern den Sound von Zappa und seinen Mothers of Invention maßgeblich geprägt hat. Zu Recht, wie man nun hören und sehen konnte. Mühelos stahl er dem eigentlichen Frontmann Maximilian Hilbrandt die Show und verwies ihn in die zweite Reihe, tanzend, rappend, schreiend, jauchzend und mit seiner fantastischen Stimme jeden in seinen Bann ziehend – zumindest nachdem die Nebelmaschine abgeschaltet war, wegen der die Show beinahe nach einer halben Stunde abgebrochen worden wäre. Dazu gesellte sich die wie immer exzellente Band, bei der diesmal vor allem Drummer Christian Majdecki und Saxofonist Daniel Guggenheim herausstachen. Letzterer ließ selbst den erfahrenen Brock sprachlos zurück. Frenetischer Jubel von Seiten des Publikums.

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