Füenf: Worttausch im Dauertakt

Ein bisschen Weihnachtsstimmung und jede Menge Quatsch: Mit diesem Konzept hat das  A-Capella-Quintett Füenf am vergangenen Sonntag im Haus der Springmaus zu punkten versucht. Doch auch wenn es für den ein oder anderen Lacher durchaus reichte, blieben die Stuttgarter letztlich hinter ihren Möglichkeiten zurück. Denn mit Wortersetzungen, der Bedienung von Klischees über andere Nationalitäten und lieblos zusammengestückelten Medleys kommt man nicht sonderlich weit. Schade, zumal die Gesangsqualitäten durchaus für mehr gereicht hätten.

Mitunter hatten Justice, Pelvis, Memphis, Little Joe und Dottore Basso allerdings pfiffige Ideen – von drei Blockflöten gespielte Rockklassiker unter christliche Lieder wie „Maria durch ein Dornwald ging“ zu legen, hatte schon seinen Reiz. Zumindest wenn die Flötentöne gut geklungen hätten und ein bisschen mehr Dynamik im Arrangement zu finden gewesen wäre. Genau daran mangelte es aber immer wieder: Es passierte zu wenig. Auch der Werbe-Jingle für ein chinesisches Bier litt darunter, blieb konsequent statisch, statt sich musikalisch zu entwickeln. Dafür wurde eine Art Comic-Chinesisch bemüht, um auf kilometerlange Staus und den Verzehr von Hundefleisch gleichermaßen anzuspielen. Nach dem gleichen Muster nahmen die Füenf kurz darauf die Österreicher ins Visier. Lustig ist das nicht. Nur peinlich. Immerhin konnte das Quintett zumindest stimmlich einigermaßen überzeugen, auch wenn es in den Höhen mitunter zu bemüht wirkte. Schön war etwa das im Stil eines afrikanischen Traditionals westlicher Prägung gehaltene Lied „Kein Geld für Wakambe“ – schlimm dagegen die bereits erwähnten Medleys, in denen Schlager zu Alkoholikerbekenntnissen umgemünzt („Eine neue Leber ist wie ein neues Leben“) oder sämtliche Instanzen des Wortes „Love“ aus einem unerfindlichen Grund durch „Horst“ ersetzt wurden. Fast schon sinnvoll, dass immer nur wahllos aneinandergereihte Fragmente erklangen. Immerhin, das nicht allzu große Publikum zeigte sich begeistert. Na dann...

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