Sophie Ellis-Bextor: Glitzender Disco-Pop

"Why does it feel so, why does it feel so good": Diese Frage könnten sich eigentlich alle Besucher der Kantine während des Konzerts von Sophie Ellis-Bextor stellen, das am vergangenen Dienstag kurzfristig aus der Live Music Hall in den Kölner Norden verlegt wurde. Was macht diese Musik eigentlich so besonders? Sowohl damals, zu Beginn des neuen Milleniums, als sie mit „Murder on the Dancefloor“ und „Groovejet“ die Charts stürmte, als auch jetzt mit ihrem aktuellen Album „Perimenopop“, bei dem sie ihre Wechseljahre als Chance sieht, um noch einmal durchzustarten? Was ist das Geheimnis der 46-Jährigen? Immerhin ist der musikalische Wortschatz bei ihren Dance-Pop-Stücken nicht allzu ausgeprägt, so dass sich die meisten Stücke gleichen. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass die pumpenden Beats auf direktem Weg von den Ohren in die Beine gehen und durchaus Freude bereiten. Was dem Publikum im Grunde schon reicht.

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QUATSCH KEINE OPER präsentiert



Das allein würde aber den Erfolg ihrer Nummern nicht erklären. Ihre Authentizität und ihr Charme aber schon. In Köln ist Ellis-Bextor in ihrem zunächst silbernen und später goldenen Mini-Kostüm auf jeden Fall bestens gelaunt. Sie schäkert mit der Menge, springt und tanzt ausgelassen über die Bühne und scheint den Austausch mit ihren Fans sichtlich zu genießen. Die Disco-Queen – laut Kulturjournalist Andreas Borcholte das weiße Pendant zur Soul-Diva – verknüpft dabei überaus geschickt und auch ein bisschen augenzwinkernd Sex-Appeal und Mutterrolle, das Feuer ihres 21-jährigen Ichs mit der Erfahrung und der Professionalität einer Musikerin, die ganz genau weiß, was sie will. Und was sie kann. Zum Beispiel mit Hilfe eines Buttons den Zufall über einzelne Songs entscheiden zu lassen. Oder „Groovejet“ mit Abbas „Gimme! Gimme! Gimme!“ zu verknüpfen. Oder sich spontan für „Diamond in the Dark“ zu entscheiden, jenem neuen Titel, den sie zusammen mit dem legendären Produzenten Nile Rodgers erarbeitet hat. Dazu gesellen sich Cover-Nummern unter anderem von Cher („Take Me Home“) und Alcazar („Crying at the Discotheque“), die Leben in die Kantine bringen und ein paar zusätzliche Klangfarben mitbringen. Der Höhepunkt steht aber am Ende, als Sophie Ellis-Bextor ohne Mikro mitten im Publikum singt. Genau deshalb fühlt ihre Musik sich so gut an.

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