Unmittelbar vor der Sommerpause hat das Team der Dottendorfer Jazznacht um Herbert Kaupert noch einmal für einen Knaller gesorgt: Mit Olivia Trummer ist eine der charmantesten deutschen Jazz-Pianistinnen der Gegenwart erneut ins Ortszentrum Dottendorf gekommen und hat mit ihrer romantischen Ader, ihrem bezaubernden Lächeln und natürlich ihren auf dem Klavier tanzenden Fingern die Herzen des Publikums im Nu erobert. Für manche Männer dürfte es da eine herbe Enttäuschung gewesen sein, dass Miss Trummer inzwischen in festen Händen ist. Vor kurzem hat sie den Bassisten Makar Novikov geheiratet und ihn für ihr aktuelles Trio verpflichtet, das an diesem Abend von Drummer Amir Bresler komplettiert wird. In dieser klassischen Besetzung lässt sich Olivia nun über die Kraft der Liebe aus, die alles (auf)löst, sämtliche Hindernisse überwindet und die Seelen der Menschen auch in dunklen Seiten stärkt.
Viele neue Songs stehen auf dem Programm, locker-leichte Nummern, die perfekt für einen schönen Sommertag sind. Schon der Opener „Canvas“ ist wunderbar spritzig und zeigt die drei Musiker von
ihrer jeweils besten Seite. Novikov erweist sich als geradezu tänzerischer Bassist mit wunderbar entspannten, lyrischen Soli, während Bresler nicht nur Akzente skizzieren, sondern auch Melodien
kolorieren, die Olivia Trummer mit ihrem perlenden Spiel und ihrer klaren Gesangsstimme in den Saal entlässt. Sie singt über Vergänglichkeit und Erinnerung, über die Vergangenheit und den Blick
nach vorn, darüber, dass man jeden Tag so leben sollte, als wäre es der letzte. Und natürlich singt sie über die ewige Liebe, die alles überwinden kann. Das klingt kitschig und blauäugig, ist
aber wunderschön, weil Olivia Trummer ihre Lieder mit so viel Überzeugung darbietet, dass ihr jeder zustimmen möchte. So, das alles schafft die Liebe, wenn sie denn wahrhaftig ist. Wenn alle
Menschen so fühlen könnten, hätten wir viele Probleme nicht mehr.
Mit diesem Konzert geht die Dottendorfer Jazznacht in die Sommerpause. Am 30. August setzt dann Marcus Schinkels Duo Pasacaglia das erfolgreiche Format fort, bevor am 4. Oktober mit dem Omer
Klein Trio (4.10.) ein weiterer Top-Act der Jazzszene seine Aufwartung macht. Am 25. Oktober folgt Torsten Goods, am 15. November die Retro-Sängerin Miu. Den Jahresabschluss gestaltet schließlich
Silje Nergaard mit einem ganz besonderen Weihnachtskonzert. Derweil arbeitet das Jazznacht-Team schon am Programm für 2025. Dabei soll es ein Wiedersehen mit Saxofonist Jakob Manz geben –
außerdem kommt die Haus-Sängerin der SWR Big Band, Fola Dada, im März zusammen mit dem herausragenden Joo Kraus nach Dottendorf. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
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