Die Musik der grünen Insel steht in diesem Jahr im Fokus des beliebten „Over the Border“-Weltmusikfestivals. Gleich zwei Abende sind den Iren gewidmet – und beschränken sich ganz bewusst nicht nur auf die klassischen Jigs und Reels, auf „Molly Malone“ und „The Foggy Dew“. Im Pantheon hat nun vor allem Lisa Canny eindrucksvoll gezeigt, wie Tradition und Moderne in Einklang gebracht werden können. Schon als Teenagerin hat sie beim renommierten Wettbewerb des Musikfestivals Fleadh Cheoil na hÉireann Siege errungen, gleichzeitig hat sie sich für Pop, Jazz und Hiop Hop begeistert. Inzwischen hat sie die beiden Seiten verschmolzen, holt aus ihrer Harfe ebenso sanfte Arpeggios wie harte Riffs heraus und erweist sich als gefühlvolle, aber auch überaus kraftvolle Rockröhre mit einer unglaublichen Live-Präsenz.
Zuvor hatten drei andere Musiker den Weg Richtung Folk eingeschlagen. Jamie McGeechan, der trotz seiner schottischen Herkunft sowohl von seinen Kollegen als auch vom Publikum freundlich empfangen wurde, erwies sich als veritabler Singer-Songwriter mit charismatischer Stimme, während Joe Philpott und Anthony Cotter (zwei Mitglieder der Band Emerald on Ivory) nach ihrem Mini-Auftritt in der Harmonie am Tag zuvor ihren Harmoniegesang diesmal etwas ausdehnen durften. Zum Glück: Ihre Versionen von „Black is the Colour“ und der irischen „Loch Lomond“-Variante „Red is the Rose“ waren zwei Höhepunkte des Konzerts, nicht zuletzt dank des intensiven und kreativen Gesangs Cotters. Manchmal braucht man eben nicht mehr als ein gutes altes Lied und einen Musiker, der es versteht.
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Das trifft durchaus auch auf Lisa Canny zu, die sich zusammen mit ihrer druckvoll aufspielenden Band ebenso sehr den alten wie den neuen Stücken widmet. CD-Aufnahmen werden dem Rotschopf aus dem County Mayo übrigens nicht gerecht – diese Frau muss man erleben. Im Pantheon kamen sowohl sie als auch ihre Kollegen auf jeden Fall hervorragend an, und so gaben denn auch alle zusammen am Ende noch drei Zugaben, darunter eine ungeheuer intensive Version von „The Parting Glass“. Herrlich. Und das ist nur der Anfang: Mehr irische Musik gibt es am 21. März in der Harmonie, dann mit der Bonner Ben Bulben Band sowie der aufregenden Formation Kilá.
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