„Over the Border“: Vielseitig und grenzenlos

16 Musiker, 13 Nationen, ein Ziel: Eine bessere Welt für alle, in der die Grenzen in den Köpfen der Menschen ebenso der Vergangenheit angehören wie die auf den Landkarten. Im Pantheon haben die Local Ambassadors bei einem „Over the Border“-Konzert für und in Zusammenarbeit mit der UNO-Flüchtlingshilfe und der Willi-Eichler-Akademie ein umjubeltes und um diverse Gäste erweitertes Konzert gegeben, das von Hip Hop bis Rock, von afrikanischem Ngoni-Spiel über brasilianische Rhythmen bis hin zu europäisch geprägtem Jazz alles umfasste. Doch bis die ersten Töne des multi-ethnischen Konsortiums um Perkussionist Roland Peil die ersten Töne spielen konnte, standen noch diverse andere Beiträge auf dem Programm. Und so wurde der Abend zwangsläufig lang. Sehr lang.

Langweilig wurde es allerdings nicht: UNHCR-Mitarbeiter Chris Melzer berichtete unverblümt von seiner Arbeit im weltweit größten Flüchtlingslager „Kutupalong“ in Bangladesch, der als „Pianist in den Trümmern“ berühmt gewordene Aeham Ahmad setzte sich ans Keyboard und rührte von dort zu Tränen, Journalistin Khadra Sufi erinnerte sich an die eigene Flucht aus Somalia, und irgendwie war sogar noch Platz für das Liedermacher-Duo Mrs. Greenbird. „Build Homes, not Walls“ lautete das Motto des Abends – passend dazu sammelte die Flüchtlingshilfe Spenden für besondere Notunterkünfte, die fünf Menschen ein festes Dach über dem Kopf sowie ein Mindestmaß an Elektrizität bieten. Ein tolles Projekt. Viele der Festivalbesucher warteten dennoch ungeduldig auf die Local Ambassadors, die schließlich um 21 Uhr, also zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung, die Bühne betraten und gleich von Beginn an durchstarteten. Vor allem „Meteor“ von Albert N'Sanda riss die Menge von den Stühlen. Zusätzlich zur regulären Besetzung hatte das Ensemble auch den syrischen Rapper Murdereyez sowie drei Künstler eingeladen, die auch mit eigenen Konzerten beim Festival vertreten sind. Die kreolische Sängerin Karyna Gomes und die brasilianische Diva Joyce Candido begeisterten im Pantheon ebenso wie der charismatische Mu Mbana mit seinem Ngoni-Jazz.

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