Knackig könnte man den Sound beschreiben, der an diesem Donnerstag in der Harmonie vorherrscht. Knackig, staubtrocken und dennoch permanent nach vorne treibend. Kurzum Rhythm and Blues in Perfektion, schörkellos, druckvoll – und dänisch. Verantwortlich für diese grandiose Musik ist schließlich niemand anderer als Thorbjørn Risager, der mit seiner Band The Black Tornado längst Stammgast in Endenich ist und doch jedes Mal aufs Neue zu begeistern und zu überraschen versteht. Mit einer Wucht irgendwo zwischen Dampflok und Wirbelsturm jagt das Septett seit einigen Jahren durch die Republik, spielt Rock, Blues, Boogie und das alles mit einer Spielfreude, dass es das Publikum ein ums andere Mal aus den Socken haut.
Am Grundkonzept hat sich seit Jahren nichts geändert: Rasiermesserschafte Bläser geben dem prägnanten Groove eine ganz besondere Färbung, ebenso wie ein sowohl virtuoses als auch unprätentiöses
Gitarrenspiel und ein Frontmann mit einer unverwechselbar kratzigen Stimme, der selbst in den dreckigsten Momenten die Contenance bewahrt und cool bleibt. Herrlich etwa das intensive „China
Gate“, das ganz ohne die Wärme von Nat King Coles Original auskommen muss und stattdessen eine chthonische Düsternis ausstrahlt, ohne dabei aber das Stück unnötig zu verzerren. Nicht minder
eindrucksvoll, aber völlig anders dagegen „Straight“ mit fantastisch rollenden Beats und einem phänomenalem Saxofon-Solo von Hans Nybo, der zusammen mit Trompeter Peter Kehl ohnehin alles richtig
macht und zwar vielleicht die Sturmwinde nicht anfacht, aber meisterhaft auf ihnen zu reiten versteht.
Darauf versteht sich die gesamte Band übrigens bestens, nicht zuletzt weil sie perfekt aufeinander eingespielt ist und sich keiner übermäßig in den Vordergrund spielt. Selbst Risager nimmt sich
gerne mal zurück, um anderen das Rampenlicht zu überlassen, darunter vor allem dem neuen Gitarristen Joachim Svensmark, der für einige brillante Soli verantwortlich ist und sich derart mühelos in
das Gefüge der Musiker einpasst, als wäre er schon immer ein Teil davon gewesen. Beim Publikum kommt das bestens an, ebenso wie der Eindruck, dass sich Thorbjørn Risager und The Black Tornado in
Bonn sichtlich wohl zu fühlen scheint. „Schöne Stadt, schöne Leute“, sagt ersterer. Und schöne Musik. Was will man mehr?
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