Valentine: Musikshow ohne Basis

Mit dem Erfolg ist das so eine Sache: Die einen haben ihn, die anderen jagen ihn. Und für letzteres sind viele Künstler zu allem bereit. Die Bonner Band Valentine versucht nun in einer Mischung aus Schauspiel und Konzert, den richtigen Weg zum ersehnten Ziel zu finden – und scheitert dabei leider an den eigenen Beschränkungen. Denn dank einiger Intonationsschwächen vor allem bei Gitarrist und Sängern Kris Valentine sowie relativ herkömmlichen Arrangements stößt das Quintett schnell an seine Grenzen, wie ein Auftritt in der Pantheon-Lounge beweist.

Zugegeben, grobe Schnitzer leistet sich die Band im Großen und Ganzen nicht. Frontfrau Heike Valentine, die sich nach Auftritten mit der Rock 'n' Rollator-Show zu Höherem berufen sah, verfügt über eine solide Stimme mit reizvollem Timbre; Drummer Ronny Oelschlägel setzt mit seiner Cajón geschickt Akzente, während Pianist Leo sowie Zweit-Gitarrist Stefan Höger für den ein oder anderen Farbtupfer zuständig sind. Alles ganz nett – allein es fehlt das Besondere. Der ungewöhnliche Ansatz, der es rechtfertigt, sich Cover-Versionen der Hits von One Republic, Amy MacDonald, Jason Mraz oder den Dixie Chicks anzuhören, die einen nicht unerheblichen Teil des Programms ausmachen. Immerhin versucht Heike des öfteren, eine zweite Stimme über den Gesang ihres Gatten zu setzen. Doch genau bei diesem hakt es am meisten. Ob es nun Aviciis „Wake Me Up“ ist, bei dem Kris die Töne einfach nicht richtig trifft, oder das schlichtweg katastrophale „Applaus Applaus“ von Sportfreunde Stiller, bei dem so ziemlich gar nichts passt, immer wieder rumpeln und quietschen die Harmonien.

Gut, man kann dies als Teil der arg konstruierten Geschichte abtun, die Kris und Heike mit diesen und auch mit eigenen Songs erzählen. Doch das wäre eine ziemlich unglaubwürdige Ausrede. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Band einfach noch ein gutes Stück an ihrem „Erfolgs“-Programm wachsen muss und sich viele Stücke einfach einschleifen werden. Ein paar aufregendere Einfälle zur Gestaltung selbiger würden ebenso helfen. Vielleicht klappt es ja dann doch auch mal mit besagtem Erfolg. Immerhin: Im Pantheon bedankte sich das Publikum bereits mit warmem Beifall.

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