Paddy goes to Holyhead: Die Lieder der Whiskey-Männer

Es ist schon ein paar Jahre her, dass Paddy goes to Holyhead zuletzt in der Harmonie zu Gast waren. Warum auch immer. Immer wieder haben Fans der Band nach einem weiteren Konzert gefragt, haben Frontmann Paddy Schmidt geschrieben und gebettelt – und das am Ende mit Erfolg. Am Freitag erklangen endlich erneut traditionelle und moderne Irish-Folk-Songs im Endenicher Kult-Konzertsaal und verwandelten diesen für zweieinhalb Stunden zumindest musikalisch in einen waschechten Dubliner Pub.

Dabei waren Paddy goes to Holyhead noch nicht einmal in voller Stärke angetreten. Schmidt und sein langjähriger Freund Uwe „Uhu“ Bender gaben zunächst alleine Gas, nur um dann durch Almut Ritter ergänzt zu werden, die die Band vor nunmehr 19 Jahren verlassen hatte und in dieser Trio-Besetzung ihre Rückkehr feierte. Sonderlich elaboriert waren ihre Fiddle-Klänge nicht, aber darauf kommt es bei Irish Folk nicht so sehr an. Das Gefühl ist es, das zählt.


Und das haben sie im Blut. Vor allem Paddy Schmidt begeisterte mit seiner charismatischen Stimme, dem virtuosen Gitarren- und dem überragenden Mundharmonikaspiel, mit dem er mitunter sogar Ritters Geigenklänge in den Schatten stellte. Bender blieb dagegen am Bass eher unbewegt. Gemeinsam mit dem oft äußerst textsicheren Publikum präsentierte das Trio Klassiker wie „Dirty Old Town“ oder die wunderschöne Ballade „Titanic“ sowie jede Menge Whiskeylieder. Sogar Billy Joels „Piano Man“ wurde entsprechend adaptiert. Überraschung des Abends war der Auftritt der zwölfjährigen Gastsängerin Josephine Ohly, die eine überzeugende Version von „Molly Malone“ darbot. Dazu eine grandiose Stimmung – was will man mehr? Ach ja: Dass die Paddys diesmal nicht ganz so lange für eine Rückkehr brauchen.

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