Steal A Taxi: Von Mal zu Mal besser

Es geht aufwärts. Und zwar rasant. Die Entwicklung, die die Bonner Band Steal A Taxi seit Anfang des Jahres gemacht hat, übertrifft derzeit alle Erwartungen. Bei jedem neuen Auftritt klingt das Quartett um die charismatische Frontfrau Makeda Michalke reifer, stärker, runder. Nun haben die Vier ein Konzert in der Harmonie gegeben – und noch einmal eine Schippe draufgelegt. Mit einer exquisiten Mischung aus Funk und Rock, mit druckvollem Gitarrenspiel, präzisen Drums, souveränem Bass und einer bestens aufgelegten Sängerin feierten sie eine Party der Extraklasse, der sich das begeisterte Publikum mit Freuden anschloss.

Steal A Taxi nutzte die Gelegenheit, um auch die Ergebnisse der ersten Runde des Pop-Camps zu präsentieren – und die Bandförderung des Deutschen Musikrats hat sichtbare Spuren hinterlassen. Alte Songs klangen authentischer und knackiger, neue passten sich nahtlos in das schon bestehende Repertoire ein. Gut, einige Titel könnten noch eine kleine Politur gebrauchen, so wie das „Hybrid-Baby“ namens „I wanna know“ mit seinem zweisprachigen Text und seiner poppigen Aufmachung, in der Harmonie kamen sie aber bereits bestens an. Richtig Schwung holte Steal A Taxi allerdings immer dann, wenn der Slap-Bass ausgepackt wurde – es fehlten nur noch die Bläsersätze. Aber wer weiß, das kann ja alles noch kommen.

Während Steal A Taxi das Gaspedal bis zum Anschlag durchtrat, ließen die beiden Vorbands es etwas ruhiger angehen. Isabelle Meiner alias Safetyville klimperte dezent ein paar Songs auf ihrer Gitarre, blieb aber sowohl lyrisch als auch musikalisch zu unkonkret. Deutlich überzeugender zeigte sich Luis Schwamm – wie seine Kölner Kollegin ein Träumer, der mit poetischen, mitunter aber auch satirischen Texten von Drachenkämpfen, Nimmerland-Reisen und kleinen harmlosen Unfällen versuchte, die Welt ein bisschen positiver zu sehen. Dazu kam ein schöner Drive, nicht zuletzt dank der Unterstützung durch Alex Roeseling am Keyboard. Fehlte nur noch ein Schlagzeug. Vielleicht beim nächsten Konzert. Klar ist, dass die Entwicklung für alle Beteiligten weitergeht. Zumindest Steal A Taxi schielt bereits nach größeren Bühnen, will noch höher hinauf als bislang, will wieder – wie erst vor kurzem bei einem von der Stadt Bonn organisierten Besuch in China – vor mehreren tausend Fans spielen. Ein ambitioniertes Ziel. Doch nach dem Auftritt am Sonntag ist klar, dass es nicht außer Reichweite ist. 

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