Friend & Fellow: Ein Sound aus Samt und Seide

Eine herrlich warme, leicht kehlige, schwarzsamtene Jazz-Stimme, dazu virtuose Pickings eines exzellenten Gitarristen: Mehr braucht es nicht für ein beeindruckendes Konzert. Das Duo Friend & Fellow hat dies bei ihrem magischen Konzert in der Harmonie einmal mehr unter Beweist gestellt. Nach einer kreativen Auszeit, in der die beiden Material für ein neues Album gesammelt haben, können sich die Fans nun erneut auf die bezaubernde Constanze Friend freuen, die vom leichten Sommerhauch bis hin zum Wintersturm alles in ihren Gesang packen kann.

Ihr zur Seite wie immer der herausragende Thomas Fellow, der ohne weiteres in einem Atemzug mit Akustik-Saitenzauberern wie Tommy Emmanuel oder Andy McKee genannt werden kann, mal elegant groovend, dann wieder ganz balladesk, dabei immer stilsicher. Ob Standards wie „Sunny“ und das durch Nina Simone berühmt gemachte „My baby just cares for me“, das Constanze deutlich knackiger, aber mit mindestens ebenso viel Verve präsentiert, oder Songs aus eigener Feder, das Duo bezaubert durch Leichtigkeit, Leidenschaft und Hingabe. Vor allem die Eigenkompositionen überzeugen, sind sie doch perfekt auf das stimmliche Potenzial von Constanze ausgerichtet, ohne zugleich die unvermeidlichen Vergleiche zu initiieren, die Klassiker eben mit sich bringen. Und ob die Vereinnahmung von Titeln wie U2s „I still haven't found what I'm looking for“ mit all den Verzierungen und Verschnörkelungen immer so gelungen ist...

Ihre neuen Songs haben Friend & Fellow übrigens bewusst noch nicht auf CD gepresst. Ganz im Gegenteil wollen die beiden ihre Kompositionen zunächst wie guten Wein reifen lassen, bevor dann die Abfüllung im Studio erfolgt. Den Fans gefällt das – euphorisch feiern sie das Duo, genießen jeden Song, den die beiden in der Harmonie erklingen lassen. Wohlfühl-Atmosphäre pur. Nur manche Anmoderationen irritieren: Ausgiebig erzählt etwa Fellow davon, wie sehr eine Katze ein Leben verändern kann, nur um dann ein Stück namens „The Dog“ anzustimmen. Der lakonische Kommentar: „Shit, falsches Tier gekauft.“ Ah ja. Oder falschen Titel gewählt. Denn eins ist klar – Friend & Fellow laden nicht zum Bellen ein, nicht zu wilden Sprungattacken, nicht zu Agility oder Fährtenlesen. Sondern zum Entspannen, zum relaxten wohligen Räkeln, zum geduldigen Jagen nach dem richtigen Moment. Wer so etwas mag, sollte sich Constanze und Thomas nicht entgehen lassen. 

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